DE
|
EN
12.11.2024

Sanierung eines architektonischen Erbes

Ein 60er-Jahre-Haus von Oswald Haerdtl neu interpretiert

Bei der Sanierung des 60er-Jahre-Hauses gilt es, Haerdtls Handschrift zu respektieren und das architektonische Erbe zu bewahren, ohne auf die funktionalen Anforderungen modernen Wohnens zu verzichten. Die gesamte Haustechnik wird erneuert, und es werden bauliche Anpassungen vorgenommen, um das Haus behutsam an heutige Standards anzupassen.
 

Die äußere Kubatur des Hauses bleibt bestehen, während innen die Dämmung auf den aktuellen Standard gebracht wird. Im Obergeschoß wird bewusst auf abgehängte Decken verzichtet, wodurch die Tragstruktur sichtbar bleibt und ein interessantes gestalterisches Detail entstehen wird.

Zentrale Gestaltungselemente sind der Bezug zum Außenraum und die bewusste Lichtführung. Lichtkuppeln in der Decke, die erneuert werden, sowie kreisrunde und halbkreisförmige Ausschnitte in den Vordächern der Außenbereiche tragen zu einer einzigartigen Raumatmosphäre bei. Das Element des Kreises spielt in diesem Entwurf eine große Rolle.
 

Großzügige Öffnungen in der Küche und im Masterbad maximieren den Blick auf den Garten und stärken die Verbindung zur Natur. Die erweiterte Dachterrasse reicht bis zum Teich und schafft einen fließenden Übergang zwischen Innen- und Außenraum, der eine Rückzugsoase bildet und Licht sowie Natur ins Zentrum des Wohnens rückt.

Besonderes Augenmerk liegt auf der Materialwahl, die die Authentizität des Hauses betont und zugleich moderne Akzente setzt. Der vorhandene Travertinkamin bleibt erhalten und wird behutsam restauriert, um weiterhin als zentraler Blickfang im Wohnbereich zu wirken. Für die großzügigen Bodenflächen ist der Einsatz von Kanfanar-Stein in gemischten Breiten geplant, um ein harmonisches und zugleich modernes Raumgefühl zu schaffen. Küchenfronten aus Schälfurnier und eine Edelstahl-Arbeitsplatte unterstreichen die hochwertige, reduzierte Ästhetik des Hauses, während ausgewählte Dekorfliesen von Mutina und Sartoria gezielte Akzente setzen.

Das Ziel des Umbaus ist es, ein Haus zu schaffen, das den Geist der 60er-Jahre bewahrt und gleichzeitig den Ansprüchen modernen Wohnens gerecht wird – ein gelungener Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart. 

Geplante Fertigstellung: Sommer 2025